Urs Brandenburger, PCC Coach, xundart Verwaltungsrat
Seit einigen Jahren geistert das Wort Resilienz in der Presse herum. Dies in Zusammenhang mit dem Thema Stress und Burnout. Was ist Resilienz aber genau und können wir Resilienz – die Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen, sich anzupassen und wieder stark zu werden – lernen oder ist dies eine angeborene Sache?
Der Begriff der Resilienz” stammt aus dem lateinischen Wort “resilire”, was “zurückspringen” oder “abprallen” bedeutet. Der Begriff wurde im 17. Jahrhundert in der Physik eingeführt, um die Fähigkeit eines Materials zu beschreiben, seine ursprüngliche Form nach einer Verformung wiederzuerlangen. In den 1970er Jahren begannen Psychologen wie Emmy Werner und Ruth Smith, das Konzept auf die psychische Ebene zu übertragen. Sie führten Langzeitstudien an Kindern durch, die unter schwierigen Umständen aufwuchsen, und entdeckten, dass einige von ihnen trotz widriger Bedingungen psychisch gesund blieben und erfolgreich ihr Leben meisterten. Dies führte zu der Verwendung des Begriffs “Resilienz” in der Psychologie, um die Fähigkeit von Menschen zu beschreiben, trotz Stress, Traumata oder Widrigkeiten ihre psychische Gesundheit zu bewahren oder sich davon zu erholen. Seitdem hat sich das Konzept der Resilienz in der Psychologie weiterentwickelt und umfasst heute viele Aspekte, wie den Umgang mit Stress, emotionale Flexibilität und die Anpassungsfähigkeit an Lebensveränderungen.
Resilienz wird durch eine Vielzahl von Faktoren gefördert, die sowohl individuelle Eigenschaften als auch Umweltbedingungen umfassen. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die zur Stärkung der eigenen Resilienz beitragen und die bis ins hohe Alter lernbar sind:
- Positive soziale Beziehungen pflegen
- konstruktive und spannende, erreichbare Ziele definieren
- Problemlösungsfähigkeit fördern (Glaube an die eigene Fähigkeit, Lebensumstände beeinflussen zu können
- Achtsamkeit und Akzeptanz lernen
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit anwenden
- Optimismus
- Gesunde Lebensgewohnheiten aneignen (Ernährung, Sport)
- Zweck und Sinn im Leben erkennen
- Lernfähigkeit aufrecht erhalten sowie
- einen konstruktiven Umgang mit Verlusten und schwierigen Lebensereignissen pflegen
Mit der Zielsetzung täglich oder wöchentlich sich einem Thema vertieft zu widmen, kann also sehr aktiv die eigene Resilienz gestärkt werden, was zu einer verbesserten Lebensqualität führen kann.
PS:
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